

22nd February 2022
Das photochemische Ätzen ermöglicht die Prototypenfertigung aus einer Vielzahl von Materialien – auch solchen, die für gewöhnlich als schwer bearbeitbar gelten. Mit minimalen Umsetzungszeiten können Prototypen innerhalb von 24 Stunden bereitgestellt werden.
Allerdings ist diese Methode weiterhin eine Art Geheimtipp der Branche: die meisten Konstrukteure greifen immer noch auf herkömmliche Methoden zurück. Für viele Branchen wie die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Elektronik und Medizintechnik könnte Ätzen jedoch eine Lösung für immer anspruchsvollere Ziele darstellen.
Komplex, doch einfach
Herkömmliche Verfahren wie spanende Bearbeitung, Laserschneiden und Stanzen bringen bei bestimmten Metallen verschiedene Herausforderungen mit sich. Es werden zusätzliche Arbeitsschritte erforderlich, die die Durchlaufzeiten erhöhen können.
Das photochemische Ätzen, bei dem chemische Ätzmittel zum Einsatz kommen um komplexe Präzisionsbauteile zu fertigen, ist ein wirtschaftlicheres und effizienteres Verfahren zur Herstellung maßgefertigter Teile mit komplexen Geometrien und anspruchsvollen Toleranzen.
Das Teiledesign wird mit UV-Licht durch eine Photomaske auf ein Blech gedruckt, das mit einem lichtempfindlichen Polymer beschichtet ist. Ausgewählte Bereiche des Blechs werden anschließend geätzt, um die Form zu realisieren. So ist für eine schonendere, präzisere Bearbeitung gesorgt, mit der hochwertige und komplexe Bauteile hergestellt werden können.
Der Mehrwert des photochemischen Ätzens liegt in den wirtschaftlichen und leicht zu bearbeitenden Photomasken, die für eine hohe Genauigkeit und Wiederholbarkeit in der Produktion sorgen. Somit eignet sich das Verfahren ideal für Erstausrüster, die wichtige Bauteile mit kurzen Durchlaufzeiten zu einem konkurrenzfähigen Preis anbieten müssen.
Höchste Qualität ohne Eingreifen
Präzisionsgeätzte Bauteile sind wichtige Elemente bei einer Vielzahl von Anwendungen. Folglich können selbst die kleinsten Mängel eine erhebliche Qualitätsabweichung beim Endprodukt darstellen. Herkömmliche Bearbeitungsmethoden bringen derartige Probleme.
Durch Wärme und mechanische Kräfte bedingte Spannungen sind geläufige Faktoren, die die Qualität von Bauteilen beeinträchtigen können. Thermische Spannungen entstehen durch Wärme bei der Metallbearbeitung, während mechanische Spannungen eine Folge des Stanzverfahrens sind und sich negativ auf die Flachheit eines Werkstücks auswirken können.
Beim photochemischen Ätzen treten keine Spannungen auf, da es keine thermischen oder mechanischen Beanspruchungen gibt. Da auch keine Stoßkräfte auftreten und es keine scharfen Kanten gibt, kommt es auch nicht zu Graten. Nur mithilfe von photochemischem Ätzen können Unsicherheiten vermieden und Qualität und Wiederholbarkeit bei allen Bauteilen garantiert werden.
Zeiteinsparung für Forschung und Entwicklung
Durch photochemisches Ätzen lässt sich die Entwicklung (und die Produktion) vereinfachen, da es nicht zu Spannungen und Gratbildung kommt. So lassen sich hochpräzise Produkte innerhalb von Stunden anstelle von Wochen oder Monaten ausliefern. Zusätzlich werden Zeit und Kosten bei der Werkzeugeinrichtung gespart, da keine teuren Schneidwerkzeuge erforderlich sind.
Das photochemische Ätzen sorgt für Vereinfachung, ermöglicht aber gleichzeitig die Fertigung hochkomplexer Teile. So bieten sich neue Designmöglichkeiten für Sie und Ihre Kunden.
Das Verfahren sollte als Alternative zum spanenden Bearbeiten von Präzisionsbauteilen erwogen werden, da es verkürzte Durchlaufzeiten, geringere Kosten und die Bearbeitung selbst von schwierigen Metallen in großen Mengen ermöglicht.